Glossar

Pulverbeschichtung

Das Pulverbeschichten ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein in der Regel elektrisch leitfähiger Werkstoff mit Pulverlacken beschichtet wird. Dabei wird das Pulver elektrostatisch oder tribostatisch auf den zu beschichtenden Untergrund aufgesprüht und anschließend eingebrannt. Im Vorfeld der Pulverbeschichtung ist das Werkstück gut zu entfetten und gegebenenfalls mit Korrosionsschutz zu behandeln. Heutzutage können die Einbrenntemperaturen, je nach Anwendungsfall, stark variieren.

Wegen des Einbrennens wird eine dauerhafte Anhaftung (rein mechanische Verklammerung) und eine gleichmäßige dichte Beschichtung erreicht, was teils durch Koagulation (quasi Versintern), teils durch Anschmelzen der Partikel erfolgt. Die Pulverbeschichtung kann auch durch Wirbelsintern aufgebracht werden. Dabei wird ein erhitztes Werkstück kurz in ein mit Hilfe von Druckluft fluidisiertes Pulver aus Kunststoff getaucht. Das Pulver verschmilzt an der Oberfläche zu einer Kunststoffschicht, da das Werkstück durch die Hitze das Pulver zum Schmelzen bringt.

Rhenotherm Kunststoffbeschichtungs GmbH führt Lohnbeschichtungen mit div. Pulvern durch.

Die Grundlagen der Pulverbeschichtung wurden übrigens bereits in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren entwickelt. Dabei wurden zunächst organische, pulverisierte Polymere auf metallische Oberflächen flammgespritzt. Der deutsche Wissenschaftler Dr. Erwin Gemmer entwickelte 1953 mit dem bereits erwähnten Wirbelsinterverfahren das erste Standardverfahren zum Pulverbeschichten. Die damals noch sehr hohen Schichtdicken wurden dann durch das Aufkommen elektrostatischer Sprühpistolen Mitte der 60er-Jahre deutlich reduziert.

Durch stetige Innovation im Bereich der Pulverbeschichtung ist es heutzutage möglich, neben klassischen Metallbeschichtungen auch temperaturempfindliche Werkstoffe wie Kunststoffe einer Pulverbeschichtung zu unterziehen.

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